Anwaltswerbung - bitte etwas Zurückhaltung

und Respekt

Was Dr. Enders (Vorstand Airbus) zu Recht für manche Talkshows und "Berichte" einfordert, sollte für Anwälte von vornherein selbstverständlich sein, was für andere Berufsgruppen gefordert wird: Zurückhaltung und Respekt vor dem Schicksal.

Diese Ethik verlangt schon das Berufsrecht. Unerträglich erscheinen daher manche Kollegen, die effektheischend in Interviews mit Flugzeugmodellen herumfuchteln, um Kompetenz zu demonstrieren; obwohl doch alle wissen, dass es für eine Haftung der Airline dem Grunde nach auf technische Fragen nicht ankommt.

Zweifelhaft erscheint aber auch, wer sich zunächst als Luftfahrtexperte bezeichnen lässt und zu jeder juristisch noch so fernliegenden Frage Stellung nimmt; sich dann aber zu einem "Fachanwalt für Luftverkehrsrecht" aufbauen lässt, den es in der deutschen Fachanwaltsordnung nicht gibt. Dies erst recht, wenn er nur einer in den USA zugelassener Kollege ist, der keinen deutschen Fachanwaltstitel führen darf. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass die amerikanischen codes of ethics nach größeren Katastrophen Anwälten eine 30-40tägige Wartefrist auferlegen, bevor sie um Mandate werben dürfen, ist das Ganze recht zweifelhaft.

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